Ministerpräsident Stephan Weil besucht unser Haus zwischen den Wieken

Hohen Besuch konnten die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Kolleginnen und Kollegen des Haus zwischen den Wieken am Samstag, den 27.08.2022 begrüßen. Kein geringerer als Ministerpräsident Stephan Weil hatte sein Kommen angekündigt, um sich ein Bild von stationären Pflegeheimen im ländlichen Bereich zu machen.

Sascha Laaken, der SPD-Landtagsabgeordnete vor Ort, hatte den Besuch einfädeln können. Schon seit vielen Jahren ist er dem Haus zwischen den Wieken freundschaftlich verbunden, hat sogar 2017 bereits ein richtiges Pflegepraktikum im Haus absolviert. Frei nach dem Motto, nicht einfach nur gucken, sondern machen!!!

Wenn ein so hochrangiger Politiker unser Haus besucht, bedarf dies doch einiger Vorbereitungen. Gespräche und Vor-Ort-Termine mit dem LKA Hannover und dem Staatsschutz aus Emden waren angesagt… Intern wurde eine Abordnung des Hauses zusammengestellt, denn Stephan Weil hatte angekündigt nicht nur mal einen kurzen Rundgang zu machen. Er wollte sich Zeit nehmen mit den Kolleginnen und Kollegen und auch einigen Bewohnerinnen und Bewohnern ein ausführliches Gespräch über die Sorgen und Nöte, aber natürlich auch über die Wünsche und Erwartungen an die Politik zu führen.

Und ohne etwas vorweg zu nehmen. Er nahm sich ausführlich Zeit. Über 1,5 Stunden waren er und seine Begleiter vor Ort und alle fanden ein offenes Ohr!!!

Pünktlich um 13.30 Uhr traf der große Tross am Haupteingang des Hauses ein.

Neben Ministerpräsident Stephan Weil, waren natürlich auch Sascha Laaken und einige Lokalpolitiker der hiesigen SPD vor Ort. Auch die Presse wollte sich dieses Spektakel natürlich nicht entgehen lassen.

Schon bei der Begrüßung vor Ort, konnte Heimleiter und Geschäftsführer Christoph Leßnig sich davon überzeugen, dass Stephan Weil wirklich ein ganz nahbarer Politiker ist, dem man sofort glaubte, dass er es ernst meint und die Stippvisite mehr als nur ein üblicher Wahlkampftermin für ihn darstellt.

Es folgte ein kurzer Rundgang durch unser Haus. Auf den einzelnen Wohnbereichen wurden jeweils einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „eingesammelt“, die im Anschluss an der Ostfriesischen Teetafel mit dem Ministerpräsidenten teilnahmen. Auf dem Weg durch das Haus suchte der Ministerpräsident auch immer das Gespräch mit Bewohnerinnen und Bewohnern oder auch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die emsig ihren Dienst verrichteten.

Bei der anschließenden Teetafel nahmen vom Haus zwischen dem Wieken neben Geschäftsführer Christoph Leßnig auch Pflegedienstleiter Hermann-Josef Dirkes, Verwaltungsleitern Anna Westermann, Wohnbereichsleitung Petra Pruin, die examinierte Altenpflegerin Vanessa Behrens sowie die Pflegeassistenten Christina Poelmann und Hendrik Kremer teil. Eine bunte Mischung aus langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses.

Bei leckerem Butterkuchen und Tee ergab sich eine muntere Gesprächsrunde, in der viele Themen angeschnitten werden konnten. Diskutiert wurde z. B. über die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft, die gefühlt in unseren Einrichtungen zu einem Nachlassen der Ausbildungsbereitschaft geführt hat. Auch erscheine es so, dass die Krankenhäuser und Kliniken die Nutznießer der Ausbildung seien und Pflegeeinrichtungen mehr und mehr auf der Strecke blieben.

Dass Geld alleine auch nicht glücklich macht betonten die Pflegekräfte mehrfach. Auch sie verstünden nicht, weshalb in der Öffentlichkeit immer noch das Bild gezeichnet wird, dass man in Pflegeberufen wenig Geld verdienen würde. Da hätte sich in den vergangenen Jahren doch so viel getan, so dass dies nun wirklich nicht mehr zutreffen würde. Vielmehr müsse es darum gehen, die Personalschlüssel dem tatsächlichen Arbeitsbedarf anzupassen, um bessere Pflegebedingungen zu schaffen. Es muss sichergestellt werden, dass die ausgebildeten Mitarbeiter/innen auch langfristig in ihrem Beruf verweilen und nicht nach einigen Jahren wieder aussteigen, so Stephan Weil, der versprach sich dafür einzusetzen, die Arbeit am Menschen weiter in den Vordergrund zu stellen und die Dokumentationspflichten auf ein notwendiges Minimum zu begrenzen. Rund 40 Prozent der Arbeitszeit von Pflegekräften werde derzeit für Dokumentationszwecke genutzt. Das sei nicht zielführend, so der Ministerpräsident.

Natürlich durfte auch ein Blick auf die Corona-Pandemie nicht fehlen. Hierbei wurden auch Tabuthemen, wie z. B. die Maskenpflicht für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen angesprochen. In der Politik sieht es momentan so aus, als ob diese „festgemeißelt“ sei, betonte Christoph Leßnig und der Pflegeassistent Hendrik Kremer ergänzte: „Wir fühlen uns irgendwie bestraft. Überall darf ohne Maske gearbeitet werden, Großveranstaltungen sind selbstverständlich geworden und wir Pflegekräfte müssen, trotz negativem Testergebnis bei 35 Grad mit Maske arbeiten.“ Man müsse ebenfalls bedenken, dass Heime für die Bewohnerinnen und Bewohner ein „Zuhause“ darstellen sollen, wir versuchen familiäre Atmosphäre zu schaffen, nicht nur mit Worten sondern auch mit Mimik und Geste, die unter der Maske allerdings verloren geht, zu agieren. In der Politik wird jedoch allenfalls noch darüber diskutiert, ob eine FFP2 Maske notwendig sei oder ob „normale“ OP-Masken ausreichen…

Es war ein spannender Nachmittag und wir sind wirklich dankbar, dass Stephan Weil uns so viel Zeit geschenkt hat. Natürlich hoffen wir, dass auch für ihn der Besuch unseres Hauses neue Erkenntnisse von der Basis gebracht hat und er den ein oder anderen Hinweis in seine weitere politische Arbeit einbringen wird. Wir hatten auf jeden Fall die Gelegenheit unsere Wünsche und Erwartungen an die Politik in Bezug auf die Altenpflege kund zu tun…

Ein großer Dank gilt an dieser Stelle allen Kolleginnen und Kollegen, die zum Gelingen des Nachmittags beigetragen haben. Das sind weit mehr als die Teilnehmer/innen an der Gesprächsrunde, sondern auch all diejenigen, welche im Hintergrund agiert haben.

Wir sind schon ein tolles Team!!!